Kreatives Schreiben | 2017
Gemeinsam und mit den Frauen aus dem Kreativ-Schreiben-Kurs (Herbst 2017) von PS - Politisch Schreiben: Anmerkungen zum Literaturbetrieb bringen wir ein Kindertheaterstück zum Thema „Alltagsrassismen“ zur Aufführung an sächsischen Schulen im Leipziger Umland.
Während des Kurses im Herbst 2017 kristallisierte sich sehr bald das Interesse der Frauen für Kindergeschichten heraus. Speziell der Rassismus, dem ihre eigenen Kinder in der Schule ausgesetzt sind, beschäftigte die Frauen, so dass sie vornehmlich Geschichten eben darüber schrieben. Diese Geschichten waren sehr dialogreich, woraus in gemeinsamer Arbeit ein szenischer Text konzipiert wurde, der nicht nur an Theatern sondern auch an Schulen gelesen werden kann.
Selbsthilfe und Selbstbestärkung | 2018
Einerseits erweitern die Frauen im Rahmen dieses Projektes ihre eigenen Sprach- und Ausdrucksmöglichkeiten. Sie lernen ihre Erzählungen und Dialoge für eine Bühnenform zu adaptieren, um sie dann auch vorzutragen. Andererseits verhilft die Aufarbeitung des Themas „Rassismus an Schulen und im Alltag von Kindern mit Migrationshintergrund“ allgemein zu mehr Sichtbarkeit.
Die Tatsache, dass sich während des Kreativ-Schreiben-Kurses in Borna eine feste Gruppe interessierter Frauen gebildet hat, ist eine wichtige Voraussetzung für dieses Projekt. Somit wurden die jeweiligen Kompetenzen aber auch Einschränkungen bereits ausgelotet und die Idee für das Projekt entstammt den konkreten Wünschen der Frauen.
Zu erkennen, dass es möglich ist, sich auch in einer Sprache selbstbewusst auszudrücken, die frau nicht perfekt beherrscht, steigert das Selbstwertgefühl und somit auch die Zuversicht, in diesem „Zweitland“ beruflich Fuss fassen zu können.
Szenen entwickeln für das Forum-theater | 2019
Zehn Frauen kamen zu den Workshops, der in den Räumlichkeiten von Bon Courage in Borna stattfand. Der Großteil war aus Afghanistan. Eine Frau aus Syrien und zwei aus Pakistan.
Unser Ziel war es, mit Techniken aus dem Forum Theater nach Augusto Boal mit den Teilnehmerinnen Szenen zu entwickeln und direkt im Anschluss erste Spielversuche auszuprobieren. Unser Thema weiterhin: Alltagsrassismus gegenüber Kindern an Schulen.
Im Forum-Theater stellen wir Schüler:innen eine Szene vor, die schlecht und unbefriedigend endet. Ein Joker (eine Spielleiterin) ermutigt das Publikum, die dargestellte Szene im Dialog zu einem besseren Ende zu bringen.
Vor allem werden durch zugespitzte Modellszenen Fragen aufgeworfen. Die Schüler:innen können sich in die dargestellten Szenen einwechseln und die Schauspielenden, die Schwache, Diskriminierte oder Benachteiligte spielen oder ersetzen. Dabei geht es um die Antworten auf Fragebeispiele: Was würde ich in der dargestellten, gespielten Situation tun? Wie können wir durch unsere Ideen und unser Handeln die Szenen verändern?